Edition Nautilus

Die Edition Nautilus ist ein unabhängiger, kollektiv geführter Buchverlag in Hamburg mit literarischem und politischem Programm. Über ihr politisches Engagement sind Hanna Mittelstädt, Lutz Schulenburg und Pierre Gallissaires in den frühen siebziger Jahren mehr zufällig als absichtsvoll in die Verlegerei hineingerutscht, als sie die revolutionären Texte veröffentlichten, die sie selbst lesen wollten. Anfangs publizierten sie neben Schriften von Rätekommunisten, Anarchisten und Situationisten auch zeitgenössische Dichtung und Poesie sowie Texte von Dadaisten, Surrealisten und anderen vergessenen Außenseitern. Ab 1980 erweiterten die ersten Autobiografien, Prosa von jungen deutschsprachigen Autor*innen und Kriminalromane das Programm. 2016 übergab Hanna Mittelstädt den Verlag nach über vierzig Jahren an ihre Mitarbeiter*innen, die die Edition Nautilus heute im Kollektiv führen. Mittlerweile ist der Verlag vor allem für die Reihe Nautilus Flugschriften bekannt, in der sich Diskursmunition, Analysen und Interventionen zu aktuellen gesellschaftlich-politischen Debatten findet: von Laurie Pennys kapitalismuskritischem Feminismus und Jack Urwins Analyse toxischer Männlichkeit über die Klassiker von Henri Lefebvre oder Raoul Vaneigem, radikale postsituationistische Analysen vom Unsichtbaren Komitee, Mithu Sanyals Kulturgeschichte der Vergewaltigung bis hin zu antirassistischer und postkolonialer Aufklärung von Lilian Thuram, Grégory Pierrot u.a.

Auf Litrix.de vorgestellt

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