Ulla Lenze Die endlose Stadt

Frankfurter Verlagsanstalt
Frankfurt am Main 2015
ISBN 978-3-627-00210-7
317 Seiten
Verlagskontakt
Frankfurter Verlagsanstalt
Frankfurt am Main 2015
ISBN 978-3-627-00210-7
317 Seiten
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Von Kristina Maidt-Zinke
Kristina Maidt-Zinke ist Literatur- und Musikkritikerin der Süddeutschen Zeitung und rezensiert für Die Zeit.
Holle ist Künstlerin, sie fotografiert Städte. Ein Stipendium führt sie nach Istanbul, eine schmerzhaft schöne Stadt, wo sie eine Affäre mit dem Türken Celal beginnt. Und sie begegnet Christoph Wanka. Der reiche Geschäftsmann repräsentiert mit seiner globalen Firmenstrategie alles, was Holle ablehnt, und doch kann sie sich nicht von ihm lösen, schwankt ständig zwischen Anziehung und Abstoßung. Als Holle schließlich einwilligt, dass Wanka ihr eine Reise nach Mumbai finanziert, beginnt ein Kräftemessen, das sie zwingt, ihren eigenen Lebensentwurf zu hinterfragen. Hals über Kopf verlässt sie Mumbai.
In Holles verlassene Wohnung zieht Theresa. Die deutsche Journalistin kennt die alles verschlingende Metropole, in der das Überleben für viele Menschen nur am Zufall hängt. Und auch sie trifft auf Christoph Wanka. Während Theresa in Mumbai nach und nach in eine Stellvertreterrolle gleitet, die weiter reicht, als es in ihrer Absicht liegen könnte, möchte Holle im labyrinthischen Körper Istanbuls am liebsten verloren gehen und entdecken, wie sich all das neu zusammensetzt, was sie ihr Leben nennt. Als die Demonstrationen im Gezi-Park die Strukturen der Stadt selbst zum Bröckeln bringen, scheint die Gelegenheit günstig ...
Kunstvoll verknüpft Ulla Lenze vier Schicksale in einer urbanen Welt, in der Kunst, Liebe, Leben ihre Unschuld verloren haben und der Kampf um sie dennoch täglich aufgenommen wird. Die endlose Stadt ist ein Roman voller Spiegelungen und geheimer Verflechtungen. Eine schwebend leichte Konstruktion, in der Zeiten, Orte und Identitäten ineinander tauchen, ein vielschichtiges Kunstwerk von großer Schönheit
(Text: Frankfurter Verlagsanstalt)