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LITERATURAUSTAUSCH
„Kann ich mitspielen?“

Jens Rassmus in Ramallah
© Matthieu Jeuland

Ein Junge, ein Fussball und die Suche nach Spielkameraden: „Kann ich mitspielen?“ so lautet der Titel von Jens Rassmus‘ Kinderbuch, das in arabischer Übersetzung in Ramallah erschienen ist. Im März 2016 fand dort die Buchvorstellung und ein Workshop für Illustratoren aus der Westbank und Gaza statt.

Im März 2016 stellte der Autor und Illustrator Jens Rassmus am Goethe-Institut Ramallah sein Kinderbuch „Kann ich mitspielen? Eine Fußballgeschichte" vor. Es ist in der arabischen Übersetzung von Mahmoud Hassanien beim palästinensischen Tamer-Institute mit Förderung von Litrix erschienen und bereits das zweite Kinderbuch von Rassmus, das ins Arabische übersetzt wurde: „Der Zapperdockel und der Wock" erschien 2005 ebenfalls beim Tamer-Institute im Rahmen des ersten Litrix-Schwerpunkts Arabisch 2004-2005.

Eine besondere Übersetzung

Dass seine Fußballgeschichte jetzt auf Arabisch vorliegt, freut Jens Rassmus ganz besonders: „Es ist ein tolles Gefühl, das Buch in Händen zu halten. Wenn es eine Übersetzung gibt, ist es immer schön.  Aber diese ist eine ganz besondere für mich. Zum einen, da ich nun die netten und engagierten Leute vom Tamer-Institute kennengelernt habe, und zum anderen, da ich seit meiner Reise nach Ramallah eine Vorstellung davon habe, wie wichtig Bücher für die Kinder in Palästina sind.“ 

Der kleine Michi, Held in Rassmus‘ Kinderbuch, trifft mit seinem Fußball Schuss um Schuss auf neue Freunde und Mitspieler: den Hasen Rübaldi, den Bären Van Brummel, den Riesen Lulatschitsch und viele mehr. „Ich war sehr neugierig, wie die Namen der Figuren übersetzt werden würden“, erzählt Jens Rassmus. „Sie klingen sehr lustig und poetisch auf Arabisch. Der Hase heißt nun Abu Sria (= der, der schnell ist) und der Bär heißt Abu Kaff (= der mit den großen Händen und Füßen). Überhaupt habe ich den Klang dieser Sprache während meines Aufenthaltes lieben gelernt.“

Workshop für Illustratoren in Ramallah

 

Video von der Buchpräsentation und dem Illustratorenworkshop in Ramallah

Junge Illustratorinnen und Illustratoren aus der Westbank und aus Gaza hatten Gelegenheit an einem viertägigen Workshop mit Jens Rassmus am Goethe-Institut in Ramallah teilzunehmen und Anregungen für ihre eigenen Arbeiten zu holen. „Ich war überrascht wie einfach und unkompliziert das gemeinsame Zeichnen im Workshop war,“ erzählt Jens Rassmus, „und wie leicht wir uns austauschen konnten über Bilder und Arbeitstechniken. Fast alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten zudem Smartphones dabei und konnten mir Fotos von ihren Arbeiten zeigen. Die wenigsten hatten schon einmal eine Geschichte illustriert. Einige kamen aus der freien Kunst, hatten aber einen sehr figürlichen und gegenständlichen Stil, von dem aus es kein weiter Weg hin zur Illustration ist.“ Ausserdem diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die unterschiedlichen Möglichkeiten künstlerische Projekte mit Kindern oder Lesungen zu gestalten.

„Für einige bedeutete die Teilnahme an diesem Workshop zum ersten Mal im Leben eine Ausreisegenehmigung aus dem Gazastreifen zu erhalten. Mir war vorher nicht klar, wie sehr die palästinensische Bevölkerung dort eingesperrt ist. Eine Kursteilnehmerin war beispielsweise ganz aufgeregt, weil sie noch nie zuvor Berge gesehen hatte. Ich war bestürzt über diese Zustände, gleichzeitig aber auch sehr froh, dass es mit unserem Workshop gelungen war, ein paar Menschen die Fahrt in die Westbank zu ermöglichen.“

Rund 300 Exemplare der arabischen Übersetzung dieses Titels wurden auch im Rahmen von 'Einfach Lesen!', einer Aktion des Goethe-Instituts mit Unterstützung der Japan Art Association, an Bibliotheken in Deutschland verschickt, die sich insbesondere in der Arbeit mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen engagieren.

Übersetzer*in
Zaia Alexander